Es ist zwar spät aber er kommt doch noch. Der Rennbericht, der von einem Podiumsplatz berichtet.

 

Anreise am 25. August abends. Wieder einmal sorgte die VLN dafür, dass die Anmeldung außerhalb der eigentlichen Strecke stattfinden musste.

 

Unser „Neueinsteiger“ Rene war pünktlich und nach dem Einschreiben und der Papierabnahme konnten wir gegen 19.00 Uhr endlich unsere Box beziehen. Am Rande sei erwähnt, dass der eigentliche Teamchef des NRT, Jürgen Schober, für die Konkurrenz an den Start ging. Das Alberg Racing Team entführte unseren Teamchef auf die Piste, sodass Gabi sich für die Orga und Transponderwechsel verantwortlich zeigte.

 

Der Abend verlief ruhig und nach gegrilltem und dem ein oder andern Beruhigungsbier ging es in den Schlaf. Naja nicht für alle. Da Gabi und Lobby auf ihr Womo aufgrund von Reparaturmaßnahmen verzichten mussten und in Lennys Bus Unterschlupf fanden, durchlebten beide eine „härtere“ Nacht. Das Luftbett gab in der Nacht auf und mehrere Flickversuche verliefen negativ. Egal, ein paar Stunden Schlaf waren schon drin, auch auf wirklich hartem Untergrund.

 

Sonntagmorgen. Regen, kein Regen oder die Frage nach dem „was für Reifen zieh ich nun auf“.

 

Eine Stunde Zeittraining steht an. Lenny beginnt das Zeittraining im Regen und fährt sich locker ein. Nach 20 Minuten wird der Transponderwechsel von Gabi probemäßig im Renntrimm erledigt und Lobby steigt ins Zeittraining ein. Auf der abtrocknenden Strecke purzeln die Zeiten und die ersten Konkurrenten gehen auf Trockenreifen auf die Piste. Auch die Jungs mit den Regenreigen, so wie wir bügeln mittlerweile gute Zeiten in den Asphalt. Lobby übergibt im Mittelfeld an Rene, der auch noch regenbereift das Zeittraining aufnimmt. Vielleicht nicht die optimale Entscheidung, da die Strecke immer trockener wird, Dennoch fährt Rene die beste Zeit und 2.36,219 reichen für Platz 43 und Platz 4in der Klasse 2 der Startaufstellung.

 

11.00 Uhr, das Startprozedere beginnt. Nach längeren Diskussionen entschieden wir uns für folgende Marschrichtung. Lobby geht auf K3 an den Start. Sollte es während der Vorstartphase anfangen zu regnen, würden wir Rene auf Regenreifen aus der Boxengasse heraus starten lassen. Was für Bedingungen. Aber es bleibt zunächst trocken.

 

Lobby geht in die Startaufstellung. Nun, nachdem auch der letzte Teilnehmer sich zurechtfindet erfolgt um 11.20 Uhr pünktlich der Start.. Die Vorstartphase ist noch nicht richtig vollzogen und die ersten Tropfen prasseln auf die Visiere. Scheiße, zu spät. Start, keine Chance mehr zu reagieren. Lobby kommt gut weg und macht mehrere Plätze gut. Das Teilnehmerfeld biegt konzentriert und diszipliniert in die erste Kurve und jeder der Fahrer, der auf Trockenreifen gestartet ist erkennt, dass er sich falsch entschieden hat. Die Dunlopkehre ist bereits komplett nass. Nur wenige Teilnehmer haben richtig gepockert und auf Regen gesetzt. Die eigentlichen Gewinner des Starts.

 

Lobby dreht drei Runden, da noch nicht wirklich klar ist ob der Regen sich durchsetzt oder die Strecke aufgrund des starken Windes schnell abtrocknen wird. Nein, es bleibt nass. Lobby kommt in der 4.Runde rein und nun nimmt der Regen auch immer stärker zu. Der erste Wechsel läuft auch dank Gabi problemlos. Rene spult seinen Turn ohne Probleme und mit akzeptablen Zeiten ab und übergibt nach einer guten Stunde an Lenny. Die ersten 10 Plätze in der Gesamtwertung sind gut gemacht und mit Platz 5 in der Klasse 2 direkt hinter einem Konkurrenten in der Klasse.

 

Auch Lenny kann sich gut auf dem nassen Grund behaupten und fährt wieder auf Platz 4 in der Klasse und Platz 28 in der Gesamtwertung und übergibt nach gut 2 Stunden wieder an Lobby. Die Streckenverhältnisse haben sich nicht geändert. Es bleibt nass und der Regen wechselt zwischen tröpfeln und prasselnden Schauern.

 

Zwischen der 3 und 4 Stunde passiert es, dass führende Team in der Klasse 2 stürzt und kann das Rennen nicht weiter aufnehmen. Damit befinden wir uns plötzlich auf Platz 3 und damit auf Podiumskurs. Nach insgesamt 75 Fahrminuten übergibt Lobby erneut an Rene.

 

Kleine Anekdote am Rande, auf den Bildschirmen erscheint kurzfristig die Startnummer 22 (NRT) mit der schnellsten Rennrunde von 2.06. Leider nur ein Fehler in der Technik. Diese Zeit wäre wohl bei diesen Bedingungen nicht einmal von einem WM Team gefahren worden. Witzig war es schon und wurde auch mehrfach von uns fotografisch festgehalten worden.

 

Rene fährt weiterhin seine Runden, bis im gesamten Starterfeld die Rundenzeiten um ca. 45 Sekunden langsamer werden. Ratlosigkeit bei allen. Die ersten Teilnehmer die zu ihren weiteren Stopps hereinkommen werden befragt und es stellt sich schnell heraus, dass Öl auf der gesamten Strecke verteilt ist. Insgesamt stürzten in den nächsten Minuten 6 Fahrer bis dann endlich das Rennen zunächst unterbrochen und nach längeren Diskussionen letztendlich abgebrochen wird. Entscheidender Grund; nach einem Sturz rappelte sich ein Fahrer wieder auf, fuhr weiter ohne zu merken, dass er über die gesamte Strecke seinen Ölvorrat verteilte. Da die Strecke immer noch nass war, sah sich die Rennleitung nicht in der Lage die Strecke in angemessener Zeit zu reinigen und das Rennen wurde beendet. Auch hier noch einmal ein großes Lob an Rene, der auf den gefährlichen Bedingungen die Ruhe bewahrte und einfach nur Runde für Runde abspulte und damit Platz 3 sicherte.

 

Insgesamt waren die meisten Teilnehmer mit der Entscheidung einverstanden. Wir natürlich auch. Mit einem 25 igsten Platz und vor allen Dingen Platz 3 in der Klasse 2 sollten wir uns auf dem Treppchen wieder finden.

 

Für Rene war es dann eine ganz neue Erfahrung. Nach vielen Hinweisen aller Teammitglieder, dass noch während eines Rennens so viel passieren kann, fand er sich dann auf dem Podium des Nürburgringes oberhalb der anderen Teilnehmer wieder und durfte tatsächlich einen Pokal entgegennehmen. Lobby konnte es sich natürlich auch nicht nehmen lassen die Flasche Sekt über Sieger und Teammitglieder in MotoGp - manier zu verteilen.

 

Für das Nutella Racing Team endlich wieder einmal nach den vielen Rückschlägen ein erfreuliches Ergebnis, das alle Beteiligten auftrieb für die nächste Saison gibt.



Vorab hier mal die Emotionen unserers Gastfahrers René: 

 

 

Hallo Leute. 

 

Ich wollte mich doch noch mal ganz offiziell bei Euch bedanken, dass Ihr mich bei Nutella habt mitfahren lassen!!!

 

Und super, dass Lenny es sich trotz Erkältung und zuem Kopp nicht hat nehmen lassen, trotzdem zu fahren. Zu zweit wäre es sicher hart für mich geworden. Leider wurden meine Gebete ja nicht vollständig erhört und es ist dafür dann meine absolute No-Go-Horrorvorstellung, dass es am Renntag regnen würde, mit aller Konsequenz eingetreten. Obwohl Eigenlob bekanntlich stinkt, muss ich trotzdem ganz ehrlich zugeben, dass ich gerade deswegen völlig überrascht und auch total stolz auf mich bin, dass ich damit wider Erwarten für meine Verhältnisse recht gut zurecht gekommen bin.

 

Es war einfach ein absolut geniales Erlebnis, welches mir trotz des miesen Wetters durch unsere Endplatzierung mit einem unvorstellbaren Treppchenplatz, richtigen Pokalen und sogar ganz profimäßiger Sektdusche (vor der ich mich ja erfolgreich drücken konnte, habe ja leider nur einen Kombi J) einen riesengroßen Spaß gemacht hat. Ein unvergessliches Erlebnis da oben auf dem Siegerpodest zu stehen! Echt unglaublich und noch am Vortag so weit weg für mich, wie ein 6er im Lotto.

 

Sicherlich haben wir vom unplanmäßig frühen Abbruch, vom saumäßigen Wetter und vom dünnen Starterfeld in Klasse 2 profitiert, aber andererseits waren die Vorraussetzungen ja für alle Teams gleich. Ich freue mir immer noch jedes Mal einen Ast in´n Bauch, wenn ich an dem ja eigentlich potthäßlichen Pokal vorbei gehe und bin stolz auf das blöde, billige Plastikding, wie Oskar!!! Habe schon überlegt, das Mopped fahren jetzt auf zu geben, weil man ja bekanntlich auf dem Höhepunkt seiner Karriere Schluß machen soll. J Aber ich denke, ich lasse mir Autogrammkarten drucken und mache weiter.  

 

 Nein, Spaß beiseite, ich wollte halt unbedingt los werden, dass es mir und auch Petra einen tierischen Spaß gemacht hat, die gesamte Atmosphäre bei so einem Rennen übt einen ganz besonderen Reiz aus und wir uns freuen dabei gewesen zu sein!!!

 

Einen ganz speziellen Dank auch noch mal an die Frauen Bärbel, Gaby und Mara, die sich wirklich ganz toll um die Verpflegung gekümmert haben, da blieben keine Wünsche offen!!! Ich finde es sehr bemerkenswert, dass unsere Frauen und auch die Helfer Christian und René T. bereit sind, sich einen Pin in den Hintern zu frieren und sich den ganzen Tag in den Regen zu stellen, weil wir Spaß dran haben, mit dem Motorrad im Kreis herum zu fahren. Ein großes, dickes, fettes Lob und Danke dafür, super toll von Euch!!!

Ciao, René.

16. Juni 2012 - 4H Bördesprint Oschersleben

Endlich war es soweit.

 

Das erste Rennen des Jahres 2012 stand auf dem Programm. Am Freitag waren Lenny, Mara und Lennox bereits gegen Mittag angereist und hatten die Box und einen Platz im Fahrerlager bezogen. Gegen 19 Uhr trafen dann auch Gabi und Lobby ein. Aufgrund der fortgeschrittenen Zeit und eine Änderung im Zeitplan wurde die technische Abnahme von uns zunächst auf Samstag verschoben, zumal Thilo schon andeutete, dass er wohl erst in der Nacht im Fahrerlager eintreffen wird.

Kurz zur Erinnerung; Thilo ist als Fahrer für Lenny eingesprungen, da dieser eine Woche zuvor in der schnellen dreifach Linkskombination, auch hier in Oschersleben, bei einer Instruktorenfahrt von einem übermotivierten Teilnehmer regelrecht abgeschossen wurde und er noch mit Schmerzen in der Hand zu kämpfen hatte. Für Thilo stand auch nicht nur der Bördesprint auf dem Programm, sondern er hatte für Sonntag bei den Rennen im Seriensport gemeldet. In der Nacht zu Samstag traf Thilo dann gegen 4 Uhr ein und holte sich seinen Schlaf in Lennys Transporter.

Der Samstagmorgen begann mit Papier- und technischer Abnahme und die Bikes wurden für die Quali präpariert. Thilo musste zunächst um 10.35 Uhr zur Dauerprüfung in der 600er Klasse raus und spulte dort seine Runden auf noch nasser Fahrbahn ab. Um 11.50 Uhr war es dann soweit, 60 Minuten Zeittraining für das 4h Rennen.

Lobby begann den ersten Turn, konnte aber auf dem noch nicht trockenen Kurs eine ordentliche Zeit einfahren. Auch Thilo tat sich ein wenig schwer und mehr als eine tiefe 1,40 min war nicht drin. Diese sollte aber für Startplatz 13 reichen.

Um 14.05 Uhr musste Thilo noch einmal raus zum 2. Teil der Dauerprüfung, bevor es dann um kurz vor 16 Uhr in die Startaufstellung ging. Ein zwischenzeitlicher erneuter Regenschauer sorgte dafür, dass der Start auf jeden Fall auf Regenreifen erfolgen musste.

Wie erwartet schaffte es Thilo wieder seine Klasse als Startfahrer unter Beweis zu stellen. Trotz vieler 1000er vor ihm, kam er als 7. aus der ersten Runde zurück, was auch Platz 1 in der Klasse 2 bedeutete. Im Laufe der ersten Stunde konnte Thilo auch einen 10ten Gesamtplatz verteidigen. Eine Saftycarphase sorgte dafür, dass der erste Fahrerwechsel erst nach ca. 70ig Minuten erfolgte. Leider verloren wir hierdurch dann doch mehr als 40 Sekunden Vorsprung auf den 2. In der Klasse 2.

Lobby war sich noch bis zur letzten Minute unsicher mit welchen Reifen er raus fahren sollte. Es regnete nicht mehr und die Ideallinie trocknete langsam ab. Aber hereinkommende Fahrer gaben alle den einheitlichen Ratschlag weiter auf Regenreifen zu setzen, da noch viele tückische nasse Stellen für ein erhöhtes Sturzrisiko sorgten.

Leider trocknete die Strecke dann doch schneller ab als erwartet. Die Rundenzeiten fielen, doch niedrigere Zeiten als 1.50 min waren mit den Regenreifen für Lobby nicht drin, zumal sich der Hinterreifen auch langsam auf der nun komplett trockenen Strecke in Wohlgefallen auflöste. Nach dem ein oder anderen Hinterradrutscher spielte uns dann eine weitere Saftycarphase in die Karten und nach gut 2 Stunden nutzen wir die erste Runde nach dem Restart für den Wechsel und Thilo konnte auf Trockenreifen ins Geschehen eingreifen. Zu diesem Zeitpunkt lagen wir immer noch auf Platz 12 im Gesamtklassement und weiterhin auf Platz 1 in unserer Klasse.

Obwohl die in der Klasse 2 hinter uns liegenden ein wenig aufkamen waren wir guter Dinge uns auf Platz 1 behaupten zu können.

Leider fing die Saison dann doch so an wie die letzte aufgehört hatte. In Runde 71 in der letzten Kurve auf Start/Ziel erwischte es Thilo und seine R6. Das Hinterrad ging Ihm weg. Er versuchte das Motorrad noch abzufangen aber Thilo hatte keine Chance. Mit einem heftigen Abflug über die R6 endete vorerst die Siegfahrt. Bis Thilo und die R6 von der Strecke waren und wir den Transponder in der Box hatten verging viel Zeit (glücklicherweise blieb es bei Prellungen die jedoch natürlich sehr schmerzhaft sind)

Nach knapp 20 Minuten und rund 13 verlorenen Runden ging Lobby auf seiner Ducati auf die Strecke. Und noch anderthalb Stunden zu fahren. Runde um Runde spulte Lobby ab mit guten Zeiten für die nicht perfekten Streckenverhältnisse. Eine kurze Tankpause war alles was er an Erholung hatte. Als die Zielflagge fiel war Gesamtplatz 25 und in der Klasse 2 der 7. Platz. Lobby – Respekt. Völlig erschöpft aber auch Stolz auf die Leistung rollte Lobby ins Parc Fermé und wurde von Gabi mit einer Sektdusche abgekühlt.

 

Es bleibt noch zu erwähnen , dass Thilo dennoch seine R6 wieder fertigmachte und am Sonntag im Seriensport im ersten Lauf den 8 Platz und im zweiten Lauf den 5 Platz einfahren konnte...